Anna Egerter ist (Buch-) Künstlerin und lebt in Halle an der Saale. Ihre Arbeiten widmen sich unscheinbaren Dingen (wie Dosen und Nachtfahrten), vielversprechenden Tätigkeiten (wie Übersetzen und Brüten) und herzzerreißenden Phänomenen (wie Entfremdung und Kommodifizierung). In verschiedenen Medien, jedoch meist mittels poetischem und essayistischem Schreiben und Büchermachen, entwirft sie sprachliche wie physische Körper für diese Auseinandersetzungen mit der Welt. Sie mag die kleinen, kompakten Formate wie das Künstlerbuch, die Kassette und andere "Dosen", da sie sich gut eignen zum Sammeln von Losem, zum Bündeln und Weitergeben. Der Buchraum, selbst schon eine Matrjoschka, wird oftmals durch Installationen, Aktionen und Lesungen mit dem Raum verschränkt - um Situationen zu schaffen, in der die je eigene Zeitlichkeit, Verschachtelung und Stimme des Buchs erfahrbar wird.

Anna Egerter arbeitet allein wie im Kollektiv und Kollaborationen. Sie interessiert sich für Sprache und Körper, für Natur und Theorie, fürs Schreiben und Publizieren als künstlerische Praxis. Kunst möchte sie verstehen als widerständige Bewegung und eigentümliches Geschenk.